Brauchtum und Erholung
Erfahren Sie bei einem Besuch im Brauchtumsmuseum Urnäsch mehr über das hiesige Brauchtum und entdecken Sie die Vielfalt an Schnitzereien. Lassen Sie den Tag bei uns im «Säntis – das Hotel» ausklingen und verbringen Sie eine erholsame Nacht in unseren komfortabel eingerichteten Zimmern.
Jetzt buchen«Uns reizt das Leben im Tal neun Wochen lang im Jahr überhaupt nicht», betonen Marie-Louise und Köbi Jäger-Signer im Stübli der «Chalthütte». Seit 1949 bewirtschaftet die Familie Jäger die Alp auf der Schwägalp, die im Besitz der Gemeinde Hundwil ist und unweit der Käserei liegt. 2004 übergaben Marie-Louise und Köbi Jäger sowohl den Talbetrieb in Hundwil als auch die Alp ihrem Sohn Ueli
und dessen Familie. «Seither geniessen wir die Sommer hier oben als freie Mitarbeitende», sagt Köbi Jäger.
Sommerliche Medienpause
Für den 74-Jährigen ist es bereits die 38. Saison, in der er Chalthütte-Senn ist. Seit ihrer Pensionierung vor sechs Jahren hat auch Marie-Louise Jäger den zeitlichen Luxus, sich voll und ganz dem speziellen Lebensrhythmus auf der Alp hingeben zu können. Einmal wöchentlich fährt sie ins Tal, um frische Lebensmittel einzukaufen. Bei Köbi kann es vorkommen, dass er die Schwägalp den ganzen Sommer über nicht verlässt: «Während der Alpzeit lese und höre ich auch keine Nachrichten, was ich sehr erholsam finde.»
Ein eingespieltes Team
Den Tagestakt bestimmen die zwanzig Kühe und die fünf Ziegen. Insgesamt umfasst das Alprecht 22 Stösse. Um fünf Uhr melkt das Paar gemeinsam die Tiere. Danach werden sie auf die Weide gelassen und die Milch in die nahe Alpschaukäserei Schwägalp gebracht. Die Aufgaben sind klar verteilt, sodass die zwei ohne grosse Worte stets wissen, was als Nächstes zu tun ist: Während Köbi den Stall reinigt, kümmert sich Marie-Louise um den Abwasch. Nach einigen Stunden, wenn die Kühe satt sind oder das Wetter ihnen auf der Schwägalp nicht mehr zusagt, werden sie in den Stall gebracht. «Da wir immer da sind, können wir das gut so machen. Die Weide und Stallzeiten handhabt hier jede Älplerfamilie so, wie es für sie am praktischsten ist», hält Köbi Jäger fest.
Schlafen, Stricken und Schnitzen
Ob Steine aus den Wiesen entfernen, Kuhfladen zusammenschaufeln, Unkraut bekämpfen, mähen oder das nächste Weidestück einzäunen: Es gibt rund um die Chalthütte viel zu tun. Und dennoch ist der Tag des Paares weit weniger eng getaktet als noch vor ihrer Pension. Jetzt liegt auch mal tagsüber ein Nickerchen drin und an den Abenden lässt Marie-Louise oft ihre Stricknadeln klappern. Ein weiteres Hobby der 70-Jährigen ist das Schnitzen von Miniatur-Alpaufzügen.
«Unser Tag ist weit weniger eng getaktet als vor unserer Pension.»
Selten im Ausgang
Langeweile stellt sich bei Marie-Louise und Köbi während des Alpsommers nie ein. «Wir bekommen oft Besuch.» In die umliegenden Berggasthäuser zieht es Jägers nur selten. «Mittlerweile essen wir hier so fürstlich wie im Tal und das Bier bleibt im Naturkeller schön kühl. Schliesslich heisst es hier nicht grundlos ‹Chalthütte›», so Köbi.
Vom offenen Feuer zu vier Herdplatten
Die verwaiste Feuerstelle im Hauptraum der Hütte erinnert daran, dass die Kochmöglichkeiten in der Chalthütte nicht immer so feudal waren wie heute. Seit 2022 sind Hütte und Stall elektrisch erschlossen. Diese Annehmlichkeit ist der Nähe zum Schwingplatz zu verdanken. Nun kocht Marie-Louise auf bis zu vier elektrischen Herdplatten. Sogar Brot backt sie selbst: «Ich getraue mich das fast nicht zu erzählen, aber die Brotbackmaschine und der Toaster sind halt schon ‹cheibe leiig›», sagt die gebürtige Innerrhoderin verschmitzt. Ein weiterer Komfort ist der Warmwasserboiler beim Stall. «Dass ich mich nicht mehr bei jedem Wetter mit kaltem Wasser waschen muss, vermisse ich kein Stück», so Marie-Louise Jäger.
Über 50 Jahre verheiratet
Wie ihr Mann kennt und liebt auch Marie-Louise das Alpleben von Kindsbeinen an. Ihre Familie sömmerte das Vieh jeweils auf der innerrhodischen Potersalp. Es war also eine Art Ferienflirt, als sie vor über 50 Jahren beim Sennenball im Restaurant Rossfall «ihren» Köbi kennenlernte. Im Frühling 2023 feierte das Paar zusammen mit ihren fünf Kindern, 19 Grosskindern und dem ersten Urgrosskind Goldene Hochzeit. Auch nach 50 Ehejahren ist zwischen den beiden eine tiefe Verbundenheit zu spüren. Den Hüttenkoller kennen Jägers nur vom Hörensagen.
«Guet ghaget ischt halb galpet.»
Damit das Vieh auf den weitläufigen Alpweiden nicht in der Nachbarschaft äst oder ausserhalb der Umzäunung in absturzgefährdetes Gebiet läuft, gehört es zur Sorgfaltspflicht der Sennerinnen und Sennen, dass sie ihre Weiden sehr gut einzäunen. Die meisten Älpler «hagid» heute mit elektrischem Draht und leichten Kunststoffpfählen, die schnell montiert und wieder entfernt werden können.
Brauchtum und Erholung
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