Bahn in Betrieb Bergfahrten: 07.30 – 15.30 / Talfahrten: 07.30 – 16.00
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Arbeitszeit neu gedacht

Vier lange Arbeitstage und dafür drei Tage frei: Seit der Eröffnung des Neubaus auf der Schwägalp im Dezember 2015 praktiziert das Küchenteam von «Säntis – das Hotel» die Viertagewoche. Remo Brülisauer, Leiter Hotellerie und Gastronomie, sieht in diesem Modell einen klaren Vorteil für die Mitarbeitendenmotivation und -produktivität. Es ist eine Antwort auf den Fachkräftemangel in der Branche.

Aussichtsreiche Jobs

Bei uns finden alle ihren Platz und können mit ihrer individuellen Persönlichkeit und ihren Erfahrungen zum Erfolg der Säntis-Schwebebahn AG beitragen. Moderne Arbeits(zeit)modelle – von Viertagewoche bis Jobsharing – ermöglichen es, individuell auf die Bedürfnisse der einzelnen Mitarbeitenden einzugehen.

Suchst du eine noch bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben? Der Berg ruft und könnte schon bald deine neue berufliche Heimat werden.

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Bereits vor neun Jahren war der Fachkräftemangel in der Schweizer Gastronomie deutlich spürbar. So auch für das Küchenteam von «Säntis – das Hotel». Gemeinsam mit seinem Team war für Remo Brülisauer, Leiter Hotellerie und Gastronomie, die Viertagewoche eine Antwort darauf. Mit diesem Modell schuf man auf der Schwägalp attraktive Arbeitsbedingungen und will sich sukzessive von veralteten Strukturen lösen. «Die Zimmerstunde ist Schnee von vorgestern», erklärt er. «Weil wir 2015 den Fokus voll auf die Eröffnung des neuen Hotels legten, blieb in Sachen Werbung und Kommunikation das eine oder andere auf der Strecke. So erwähnten wir damals die Einführung der Viertagewoche nur am Rande, obwohl wir damit in der Schweiz eines der ersten Unternehmen waren.»

Drei Monate Probezeit
Nach der dreimonatigen Testphase stand fest: Die Mehrheit der Küchenmitarbeitenden bevorzugte die Viertagewoche. Ein Vollzeitpensum, gemäss dem Landes-Gesamtarbeitsvertrag, beläuft sich auf 43,5 Stunden, was in einer Viertagewoche fast elf Stunden pro Tag bedeutet. Trotz der langen Arbeitstage und der Möglichkeit, ins frühere Modell zurückzukehren, ist die Viertagewoche bei vielen der Köchinnen und Köche auf der Schwägalp nach wie vor beliebt.

Mehr Flexibilität und Freizeit
Das neue Arbeitszeitmodell wurde in enger Absprache mit der Gewerkschaft umgestellt. Für die Erholung der Mitarbeitenden sorgen geregelte Pausen und die Möglichkeit, sich in einen Pausenraum zurückzuziehen. Remo Brülisauer ist überzeugt, dass das Konzept dem Personal mehr Flexibilität bietet. «Sie können ihre Arbeitszeit so planen, dass sie auch einmal sechs Tage am Stück frei haben, was besonders für reiselustige Mitarbeitende attraktiv ist.» Und wie steht es um die Attraktivität der Viertagewoche für Teammitglieder, die Kinder haben? «Das ist sehr individuell. Klar ist, dass man als Mutter oder Vater an den langen Arbeitstagen die Kinder kaum oder gar nicht sieht. Dafür folgen drei Tage, an denen man sich ihnen vollauf widmen kann. Ein solches Modell funktioniert aber nur, wenn jemand anders zu Hause die Arbeit macht und alles auffängt», resümiert Remo Brülisauer.

Vorräte bilden
Wenn an vier Tagen effizienter, schneller und mit weniger Pausen gearbeitet werden soll, braucht es eine genaue und weitsichtige Planung. «Wir mussten die Produktion grundlegend anpassen, damit keine toten Zeiten entstehen. 2018 stellten wir auf Systemgastronomie um, was es uns enorm erleichterte, die Produktivität gleichmässig über den ganzen Tag zu verteilen. Wir haben nun eine spürbare Entlastung zu den Spitzenzeiten», so Brülisauer. Die Küche auf der Schwägalp beliefert auch andere Betriebe und stellt «Inhouse-Convenience»-Produkte her. An weniger frequentierten Tagen wird auf Vorrat produziert. Da im Hotel durch die Seminargäste auch bei schlechtem Wetter immer etwas laufe, könne das Personal optimal ausgelastet werden, so Brülisauer.

«Sie können ihre Arbeitszeit so planen, dass sie auch einmal sechs Tage am Stück frei haben.»

Unterstützung vom Gipfel
«Auf dem Gipfel ist die Viertagewoche hingegen weniger ideal, da die Arbeitstage dort wegen der Betriebszeiten der Bahn generell kürzer sind. Aber es besteht die Möglichkeit, dass die Mitarbeitenden zusätzlich im Tal unten mithelfen, damit sie auf ihre Stunden kommen.» Gerade für Feiern und Bankette sei man froh um jene, die in der Fünftagewoche arbeiten, da man diese flexibler einsetzen könne.

Pendelverkehr und verlorene Zeit
Amden, Dietfurt, Ebersol oder Urnäsch: Die Arbeitswege der Kochbrigade erstrecken sich rund um den Säntis in einem Radius von bis zu 60 Kilometern. «Wir arbeiten an einem Ort, wo andere Ferien machen, aber eine Fahrt zum Wohnsitz lohnte sich früher während einer konventionellen Zimmerstunde für praktisch niemanden von uns», nennt Brülisauer die ökonomischen und ökologischen Faktoren, die für das 4:3-System sprechen. «Das sind zwei, drei Stunden, die wir nun für Vorbereitungsarbeiten nutzen können und vorher oft verlorene Zeit waren.»

Der Wille wäre da …
Eine Studie der AXA aus dem Jahr 2022 zeigt, dass rund 40 Prozent der 240 befragten Schweizer KMU einer Viertagewoche positiv gegenüberstehen. Der Branchenverband Gastrosuisse empfiehlt seinen Betrieben also nicht von ungefähr neue Arbeitszeitmodelle zu prüfen. Brülisauer sieht aber die Viertagewoche nicht als Allheilmittel für die gesamte Branche. «Für kleinere Betriebe und bestimmte Positionen ist es nicht immer umsetzbar», betont er. Die individuellen Bedürfnisse und die Art der Arbeit machen das Modell in Bereichen wie Service oder Housekeeping weniger praktikabel.

Wegentschädigung und pauschale Verpflegung
Bei der Säntis-Schwebebahn AG profitiert nicht nur die Küchencrew von attraktiven Anstellungsbedingungen: Wegen der etwas abgelegenen Lage wird seit 2023 dem ganzen Team der Säntis-Schwebebahn AG zusätzlich zum regulären Lohn eine Wegentschädigung von bis zu 1200 Franken pro Jahr ausbezahlt. Zudem können die Angestellten bis zu 1000 Franken Reka-Geld um 20 Prozent vergünstigt beziehen. Die Verpflegung ist pauschal im Arbeitsvertrag integriert. Das bedeutet, dass die Mitarbeitenden während der Arbeitszeit vom gesamten Gastronomieangebot auswählen dürfen

Gämperli Irene

«Wie eine zweite Familie»

Seit dem 1. November 2022 bin ich als Köchin bei der Säntis-Schwebebahn AG tätig und arbeite nach dem 4:3-Modell. Das bringt es mit sich, dass wir an vier Tagen in der Woche jeweils 12 bis 13 Stunden durchgehend arbeiten, ohne die traditionelle Zimmerstunde. Die drei freien Werktage unter der Woche bieten mir die Möglichkeit, Ausflüge zu unternehmen, wenn die meisten anderen Menschen arbeiten. Dadurch kann ich Orte besuchen, die an Wochenenden oft überlaufen sind, und ich habe mehr Zeit, mich mit Freundinnen, Freunden und der Familie zu treffen. Andererseits bleibt an den vier Arbeitstagen fast keine Zeit für Hobbys. Auch die Teilnahme an regelmässigen Veranstaltungen oder Vereinsaktivitäten ist schwierig, da ich nicht immer an denselben Wochentagen frei habe. Dafür sind meine Arbeitskolleginnen und -kollegen so etwas wie meine zweite Familie, mit der ich an vier Tagen pro Woche zusammenlebe und -arbeite.

Irene Gämperli ist 21 Jahre alt und wohnt in Ebersol.

Haas Jeffrey

«Entscheidendes Kriterium»

Am 1. März 2016 habe ich im «Säntis – das Hotel» als Sous-Chef begonnen und bin seit sechs Jahren Küchenchef. Das Viertagewoche-Modell war für mich ein entscheidendes Kriterium, weshalb ich den Job annahm. Anfangs war es schon eine ziemliche Umstellung, von 8.30 bis 22 Uhr durchzuarbeiten. Dafür ist der Arbeitsanfall regelmässiger, weil wir bei schlechtem Wetter oder nachmittags dank unserer modern eingerichteten Küche diverse Vorbereitungen treffen können. So sind Mittags- und Abendservice längst nicht mehr so stressig. Ich finde es cool, spontan einen Städtetrip nach Wien oder so machen zu können, ohne dass ich dazu extra einen freien Tag beziehen muss. Das ist ein Luxus, den in unserer Branche immer noch nicht viele haben.

Jeffrey Haas ist 37 Jahre alt und wohnt in Neu St. Johann.

Aussichtsreiche Jobs

Bei uns finden alle ihren Platz und können mit ihrer individuellen Persönlichkeit und ihren Erfahrungen zum Erfolg der Säntis-Schwebebahn AG beitragen. Moderne Arbeits(zeit)modelle – von Viertagewoche bis Jobsharing – ermöglichen es, individuell auf die Bedürfnisse der einzelnen Mitarbeitenden einzugehen.

Suchst du eine noch bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben? Der Berg ruft und könnte schon bald deine neue berufliche Heimat werden.

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