
Neues Kommunikationsgebäude auf dem Säntis
Für den komplizierten Mehrzweckbau der auf dem Säntis entstand wurde mit einer Bauzeit von sechs Jahren gerechnet. Die günstige Witterung im Jahre 1971 und der milde, schneearme Winter 1971/72 haben die Bauzeit um rund 12 Monate verkürzet. Einerseits war dies Leistung wegen der galoppierenden Teuerung erfreulich, andererseits brachte sie die planerischen Grundlagen aber sehr ins Wanken.
Bereits im Jahr 1969 beförderte die Säntis-Schwebebahn das umfangreiche Material auf den Gipfel. In zahllosen Einsätzen beförderte die Säntis-Schwebebahn Krane, Trax, Baubaracken, Betonzubereitungsanlagen und eine vollständige Transportbahn auf den Gipfel, welche für den Kiestransport von der Stütze 2 auf die Baustelle gebaut wurde.
Materialtransport mit der Schwebebahn
Ein Jahr später wurde mit dem Felsabtrag begonnen. Rund 20‘000 Kubikmeter Gestein musste weggesprengt werden. Eine moderne, leistungsfähige Kläranlage wurde erstellt. Sie wurde bereits im Jahr 1971 in Betrieb gesetzt. Der bestehende Südtrakt wurde abgebrochen und zahlreiche Abdeckungen wurden erstellt, um einerseits dem Publikum der ungehinderte und ungefährliche Durchgang zu sichern und andererseits die Arbeitsfortsetzung im Winter zu ermöglichen. Von der tiefsten bis zu höchsten Stelle des Neubaus werden insgesamt 13 Stockwerke gezählt. So steht das höchste Hochhaus des Kantons Appenzell Ausserrhoden nun auf seinem höchsten Punkt, dem Säntis.
Die gigantischen Gipfelbaustelle
Die zahlreichen fest montierten Parabolspiegel für Fernsehzwecke, sowie die beweglichen Richtstrahleinrichtungen welche für die Life-Sendungen benötigt werden, erhielten eine 15 cm dicke Schutzverkleidung aus gelblich-bräunlichen Polyurethan-Platten. Die gleiche Kunststoffverkleidung erhielt auch der 82 Meter hohe zylindrische Antennenmast, eine gigantische Stahlkonstruktion, die sich aus Festigkeitsgründen gegen o en verjüngt und die Abstrahlantennen für das Fernsehen, die UKW-Rundspruch und auch weitere drahtlose Verbindungen enthält. Einerseits werden die mannigfachen technischen Einrichtungen, die sich auf der freien Gipfelhöhe ästhetisch störend ausgewirkt hätten durch diese Verkleidung gegen extreme Witterungseinflüsse geschützte und andererseits konnte mit dem wasserabstossen-den Material auch die gewaltige und gefürchtete Eisbildung reduziert werden.
