Was wird neu?
Zwischenstütze
Am bewährten Zwischenein- resp. Ausstieg wird auch bei der neuen, höheren Zwischenstütze im Bereich der heutigen «Stütze 2» festgehalten. Eine attraktive Gästeplattform soll den Ein- und Ausstieg zu einem spektakulären Erlebnis machen.
Durch die grössere Seilspannung und die grössere Pendelfreiheit der Kabinen wird die Windstabilität erhöht und durch das redundante Antriebssystem (integrierten Räumung) wird zusätzlich die Verfügbarkeit der Bahn verbessert.
Die erste Stütze wird durch die Erhöhung der zweiten Stütze und der erhöhten Seilspannung nicht mehr benötigt. Durch den Verzicht der Stütze 1 kann in diesem Bereich auf einen massiven Lawinenschutz verzichtet werden und die Landschaft wird aufgewertet. Die ausgedienten Stützenfundamente werden zurückgebaut, darunter auch diejenigen der ersten Bahn aus dem Jahr 1935. Die dadurch entstehenden Gruben werden aufgeschüttet und renaturiert.
Die ersten Bauarbeiten erfolgen bereits 2025 während des regulären Bahnbetriebs. Im Sommer werden die neuen Fundamente bei der Zwischenstütze betoniert und verankert. Dazu ist eine umfangreiche Baustelleninstallation im Bereich der heutigen Stütze 2 notwendig.
Kabinen
Die neuen Kabinen mit grossflächigen Panoramafenstern und modernen Materialien versprechen ein aussergewöhnliches Fahrerlebnis. Die Kabine wird zwar etwas grösser sein, die Transportkapazität bleibt aber bei 85 Personen die gleiche wie bisher. Somit wird die Fläche pro Bahngast leicht grösser sein, was den Komfort verbessert.
Seilbahntechnik
Das neue Antriebssystem in der Talstation besteht aus zwei Haupt- und zwei Notantrieben, Getrieben und Bremsen. Bei einem Ausfall eines Systems ist ein Betrieb mit reduzierter Nutzlast jederzeit gewährleistet. Zwei neue Notstromaggregate sichern die Elektroversorgung im Falle eines Stromausfalls. Durch die volle Redundanz des Systems kann eine Rückfahrt in die Stationen in jedem Fall sichergestellt und auf eine Bergebahn resp. eine Bergeeinrichtung verzichtet werden (System der integrierten Räumung).
Eine neue, moderne Seilbahnsteuerung wird ebenfalls in der Talstation installiert. Die Kommunikation zur Bergstation erfolgt über Lichtwellenleiter, welche in den Tragseilen eingebettet sind.
Die neue Bahn kann auch unbegleitet betrieben werden. Dadurch sind längere oder spezielle Betriebszeiten ohne grösseren Personalaufwand möglich.
Die vier neuen Tragseile werden in der Berg- und Talstation fix abgespannt. Die Seilreserve wird in der Bergstation angebracht.
Das neue Zugseil ist endlos gespleisst. Die Laufwerke werden durch Klemmen mit dem Zugseil verbunden. Somit sind keine Seilendbefestigungen notwendig und auf Fangbremsen kann verzichtet werden. Durch Öffnen der Klemmen ist es möglich, beide Kabinen in der Talstation zu «parkieren». Dies kann bei extremen Wettersituationen, wie Vereisungen, die Verfügbarkeit der Bahn erhöhen.
Das Zugseil wird durch ein neues Spanngewicht in der Bergstation gespannt.
Berg- und Talstation
Die Berg- und Talstation bleiben grundsätzlich gleich, die Wartebereiche werden aber leicht modernisiert.
Bereits vor dem Bahnunterbruch werden Materialtransporte durchgeführt. Das Material wird in der Panoramahalle und dem Wartebereich auf dem Gipfel gelagert, aus diesem Grund wird der Warteraum provisorisch verlegt.
Zeitplan
2019 – 2022 |
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2023 |
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2024 |
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2025 |
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2026 |
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2027 |
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Technische Daten im Vergleich
Heute | Neue Bahn | |
---|---|---|
Personen pro Kabine | 85 | 85 |
Fahrgeschwindigkeit max. | 8 m/s | 8 m/s |
Anzahl Stützen | 2 | 1 |
Stützenhöhen | 55 m (Stütze 1) / 25 m (Stütze 2) | 43 m |
Spitzenleistung | 767 kW | 1‘006 kW |
Durchmesser Tragseile | 47.5 mm | 60 mm |
Gewicht Tragseile | 4 x ca. 30 t | 4 x ca. 50 t |
Durchmesser Zugseil(e) | 34 / 37.5 mm | 42 mm |
Gewicht Zugseil(e) | 2 x ca. 10 t | 1 x ca. 33 t |
Max. Seilkraft pro Fahrbahn Talstation | 975 kN | 2‘024 kN |
Max. Seilkraft pro Fahrbahn Bergstation | 1‘281 kN | 2‘518 kN |
Max. Fahrbahnneigung | 84.4 % | 89.8% |
Lichtwellenleiter: Anzahl Fasern/Tragseil | 0 | 45 |
Personen pro Kabine
Heute
85
Neue Bahn
85
Fahrgeschwindigkeit max.
Heute
8 m/s
Neue Bahn
8 m/s
Anzahl Stützen
Heute
2
Neue Bahn
1
Stützenhöhen
Heute
55 m (Stütze 1) / 25 m (Stütze 2)
Neue Bahn
43 m
Spitzenleistung
Heute
767 kW
Neue Bahn
1‘006 kW
Durchmesser Tragseile
Heute
47.5 mm
Neue Bahn
60 mm
Gewicht Tragseile
Heute
4 x ca. 30 t
Neue Bahn
4 x ca. 50 t
Durchmesser Zugseil(e)
Heute
34 / 37.5 mm
Neue Bahn
42 mm
Gewicht Zugseil(e)
Heute
2 x ca. 10 t
Neue Bahn
1 x ca. 33 t
Max. Seilkraft pro Fahrbahn Talstation
Heute
975 kN
Neue Bahn
2‘024 kN
Max. Seilkraft pro Fahrbahn Bergstation
Heute
1‘281 kN
Neue Bahn
2‘518 kN
Max. Fahrbahnneigung
Heute
84.4 %
Neue Bahn
89.8%
Lichtwellenleiter: Anzahl Fasern/Tragseil
Heute
0Neue Bahn
45
Fragen und Antworten
Warum wird eine neue Bahn gebaut?
Am 6. April 1974, wurde die heute in Betrieb stehende Säntis-Schwebebahn eingeweiht und seither laufend modernisiert. Daher erscheint es zu früh, die Bahn komplett zu erneuern. Nach einer Lawine im Jahr 2019, die die untere Seilbahnstütze beschädigte, musste Stütze 1 so weit instand gesetzt werden, dass die Sicherheitsanforderungen wieder erfüllt wurden. Das Bundesamt für Verkehr erteilte daraufhin eine begrenzte Betriebsbewilligung bis Ende 2025, um ausreichend Zeit für den Bau einer neuen Stütze mit umfassendem Lawinenschutz zu schaffen.
Da die bestehende Bahn mittelfristig weitere Investitionen erfordert hätte, begann man, eine komplette Neuerung der Anlage zu prüfen. In einem ersten Projekt sollte die Bahn in der bestehenden Nordkaverne der Swisscom Broadcast AG einfahren, damit der Betriebsunterbruch möglichst kurz ist. Eine Einsprache forderte jedoch die Prüfung der Schutzwürdigkeit des Gebäudes auf dem Säntisgipfel. Dies hätte die zeitliche Planung erheblich erschwert und eine Realisierung des Projekts innerhalb der aktuellen Betriebsbewilligung unmöglich gemacht.
Daraufhin zog die Säntis-Schwebebahn AG das ursprüngliche Gesuch zurück und erarbeitete 2023 ein angepasstes Projekt unter dem Namen «Schwebebahn 2026».
Wann fährt die Bahn nicht?
Die Schwebebahn fährt bis im Frühling 2026 wie gewohnt. Da im 2025 bereits Materialtransporte stattfinden, wird vereinzelt ein Spezialfahrplan angewendet.
Ab Mai 2026 bis im Spätherbst 2026 ist kein Gästebetrieb möglich. Der Gipfel ist in dieser Zeit nur zu Fuss oder per Helikopter erreichbar.
Ist das Restaurant Säntisgipfel während der Bauphase geöffnet?
Während des Bahnunterbruchs (Mai bis Spätherbst 2026) ist die Bergstation für Gäste geschlossen und nur für die Bauarbeiter und wenige Mitarbeiter der Säntis-Schwebebahn zugänglich.
Wanderer können sich in dieser Zeit im Berggasthaus Alter Säntis und den umliegenden Berggasthäusern verpflegen.
Sind die Restaurants und das Hotel auf der Schwägalp geöffnet?
Die beiden Restaurants Schwägalp und Passhöhe sowie das Drei-Sterne-Superior-Hotel «Säntis – das Hotel» stehen Ihnen während der Bauphase wie gewohnt zur Verfügung.
Gibt es mit der neuen Bahn wieder die Möglichkeit eines Zwischenausstiegs?
Ja, bei der Zwischenstütze im Bereich der heutigen Stütze 2 ist wieder eine Ausstiegsmöglichkeit geplant. Der Zwischenausstieg ist deutlich höher und deshalb noch spektakulärer.
Ist die Wanderung Schwägalp – Tierwies – Säntis im 2025/2026 möglich?
Obwohl bereits ab Sommer 2025 eine umfangreiche Baustelleninstallation im Bereich der heutigen Stütze 2 notwendig ist, bleibt der Wanderweg Tierwies-Säntis weiterhin zugänglich. Kleinere Umleitungen sind jedoch nicht ausgeschlossen.
Was kostet das Projekt?
Die vom Verwaltungsrat im Dezember 2023 genehmigte Gesamtbausumme beläuft sich auf 22,7 Mio. Franken, wovon 15,8 Mio. Franken für die Seilbahntechnik vorgesehen sind. Darin nicht enthalten sind die Kosten für den Betriebsunterbruch.
Download der Visualisierungen
Hier stehen Ihnen eine Auswahl von Visualisierungen der neuen Schwebebahn 2026 zum downloaden zur Verfügung. Folgende Bilder dürfen von Medien für nicht kommerzielle Veröffentlichungen genutzt werden. Geben Sie bitte als Bildnachweis folgenden Zusatz an: ©Säntis-Schwebebahn AG